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Schlau

Sonntagsblatt Ausgabe 78! Ist das schon sexistisch?

Was meint ihr? Ist das Aufmacherbild schon sexistisch?
Ich habe den alten Stich vor ein paar Jahren auf dem Flohmarkt hier bei uns in Daglfing gefunden.
Seit dem baumelt er an einer großen Metallklemme an der Wand in meinem Gästezimmer.
Jedesmal wenn ich ihn anschaue, lässt er mich grinsen.
Ich liebe die Farbtöne und finde, dass er mir viel Kunstfertigkeit gemacht ist.
Ist das schon sexistisch wenn mir der Stich einfach so gefällt, ohne dass ich darüber nachdenke ob er pc ist.
Pc steht für „political correct“ und wer nicht pc ist, kann eine Menge falsch machen.
In England werden jetzt Gemälde in Museen abgehängt, weil die uralten Darstellungen nicht dem heutigen Frauenbild entsprächen …  Hallo?

Nehmt euch Kaffee, Tee, frischen Orangensaft … 
Ich hab auch Sauerteigcracker. Langsam kann ich ja damit beginnen ein paar feine Sauerteig-Leckereien von der Kette zu lassen :-))))).
Wie denkt ihr über die Me-too-Debatte? Wo beginnt für euch ein Flirt sexistisch zu sein?
Wie findet ihr die Bestrebungen, die Nationalhymne zu ändern, damit die Worte Brüderlichkeit und Vaterland in genderneutrale Formulierungen verwandelt werden können … ?
Übertrieben das Ganze? Hysterie? Bitter nötiges Umdenken?
Mich interessiert eure Meinung sehr!

Und noch etwas interessiert mich sehr!
Gestern schrieb Ursula in ihrem Kommentar  „(…) Es wird Zeit für das Mutterthema – ich hab wieder volle Breitseite abbekommen einfach nur unnötig was sie da so von sich lässt und das schlimme sie meint das auch so (…)“
Traut ihr euch über die Mutterklaviere zu reden?  Oder ist das Thema zu privat? Vielleicht auch zu schmerzhaft?
Ich könnte mir vorstellten, dass unser Sonntagsblatt am Muttertag geeignet wäre für eine Diskussion zu diesem Thema. Was meint ihr?

35 Comments
  • Diana aus Thüringen
    11. März 2018

    Guten Morgen Ihr Lieben…
    Ich glaube meine Blogbenachrichtigung ist kaputt. Ich hab schon ein paar Tage keine e-Mail bekommen, dass es hier jeweils einen neuen Beitrag gibt. Aber heute zum Sonntagsblatt dachte ich, da stimmt doch was nicht; ein Sonntagsblatt gibt es immer. Also bin ich direkt in die Redaktion gekommen und zack, hier ist es. Nun muss ich erstmal ein paar Tage nachlesen … ich schaue dann später nochmal rein…Du hast heute viele, sehr interessante Themen aufgerufen Martina. Ich finde das Aufmacherbild witzig, an sexistisch hätte ich erstmal überhaupt nicht gedacht…
    Also bis später…ich geh erstmal lesen…
    LG Diana

  • Longine Reichling
    11. März 2018

    Liebe Raumseelen, guten Morgen Martina!
    Kurz zum Thema Sexismus. Dein Bild ist wunderbar, etwas komisch, etwas morbide(das schwarze Tuch, das für mich für Tod steht)! Kunst in allen Epochen hatte etwas sexistisches! Na und? Heute wollen wir alles verändern, als sei das Vergangene etwas schlechtes. Wir leben im Hier und Jetzt. Hymne ändern? Quatsch! Dass Frauen soviel wie Männer verdienen sollen, Transgender, Lesben oder Schwule in unsere Welt gehören, dass Betatschen oder Schlimmeres ein No Go ist, DAS sollte sich ändern, aber doch nicht was zu unserer Vergangenheit gehörte. Die Debatte finde ich einfach nur lächerlich. Mehr interessiert mich, was ihr über Mutterklaviere( Superausdruck, Martina) zu sagen habt. Ich bin mit mehr Schlägen als Krümel Brot aufgewachsen.Ich bin Einzelkind und sollte und musste von Anfang an die BESTE sein. Wenn nicht, wurde draufgeprügelt. Die ersten 15 jahren meines Lebens bestimmten mein ganzes bisheriges Leben. Ich bin 60, hab unzählige Psy-sitzungen hinter mir und…..kann noch immer nicht loslassen, glaube noch immer, die Beste sein zu müssen.Manchmal spüre ich noch jeden Schlag in einer bestimmten Situation noch fast körperlich. Körperliche Schmerzen verkraftet man noch, die psychischen nicht. Die setzen sich im Kopf frei und rufen noch heute manchmal: Du bist nicht gut genug, du bist fett, hässlich, du wirst niemals „ein guter Mensch“ (hahaha) werden usw. Ich glaube schon dass es etliche unter uns gibt, die das gleiche mitgemacht haben. Seit 5 Jahren hat meine Mutter einen Schlaganfall bekommen, seidem sitzt sie im Rollstuhl, seit 3 Jahren lebt sie im Heim. Als sie mich das erste Mal im krankenhaus „gebeten(!)“ hat, ihr die Haare zu waschen, hab ich gedacht, das kann ich nicht, ich kann sie nicht anfassen. Tat es natürlich doch.Und irgendwie war das ein Wendepunkt. Ich flog in meinen Rückzugsort Barcelona um nachzudenken wie es weiter gehen soll. und siehe da. Ich lernte zu verzeihen. Ein grosses, vielleicht das wichtigste Wort für mich. Nicht vergessen, verzeihen. Seitdem bin ich mehrere Mal in der Woche da, Sie ist so wie eine mir doch „vertraute Fremde“. Ich tue was ich tun muss. Sie braucht mich nun und ich habe glaub ich genug Charakterstärke um sie bis zum Tode zu versorgen. Das werde ich tun! Ich hab euch meine Seele ein bisschen geöffnet,natürlich ist es schmerzhaft, wie du sagtest, Martina, drum nehm ich mir jetzt auch mal einen starken Kaffe und rücke für heutedas Mutterklavier mal ganz in die hinterste Ecke. Alles Liebe Longine

    • Martina Goernemann
      11. März 2018

      Das wichtigste ist, dass du das Klavier nicht schleppst, Longine. Lass‘ es stehen! Und mal nicht zur Verfügung zu stehen ist Zeichen des eigenen Selbstwertes. Beschenke dich selbst mit Zeit, nicht die die das nicht zu schätzen wissen. Du bist ganz sicher kein schlechter Mensch, Longine! Herzlich! Martina

  • Bauke
    11. März 2018

    Guten Morgen Martina und liebe Raumseelen,
    natürlich bin ich gegen sexuelle Gewalt und Gewalt überhaupt und es darf keine Übergriffe geben weder physisch noch psychisch.
    Aber ich bin der Meinung alles was historisch ist sollte unangetastet bleiben,egal ob Musik/Nationalhymnen
    Literatur oder Malerei.Das waren andere Zeiten,andere Moralvorstellungen und wo kämen wir denn hin,wenn wir Vergangenheit nach heutigen Maßstäben beurteilen.Da hat sich doch über die Jahhunderte zum Glück vieles verändert.Ich frage ich mich da ernsthaft ob die Menschheit sonst keine Probleme hat,als Texte zu ändern und Bilder abzuhängen etc.
    Einen feinen Sonntag allen
    Grüsse von Bauke.

  • Bauke
    11. März 2018

    P.S.
    Zu dem Mutterthema werde ich mich nicht äussern.Da habe ich nichts zu beklagen. : )))
    Das ist doch auch mal etwas Positives.
    LG

  • Uta Gruenberger
    11. März 2018

    Wenn die entzückend Busen-entblössten Nymphen in Manchester abgehängt werden, dann frägt sich in der Tat, ob die #metoo Übereifrigkeit zu einer Burka der westlichen Gesellschaft wird. Allemal sollten dann die Sittenwächter doch gleich mal auf den roten Teppichen der diversen Filmevents anfangen, wo die Ladies dann doch recht Fast-Ganzkörper-entblösst unter Ihren Transparentfetzen dahinschritten und vermutlich auch wieder schreiten. Ist es ein Phänomen unserer Zeit, dass jeder Aufreger, jede Bewegung sofort in ihr absurdes Gegenteil umschlägt? Und dass der gesunde Menschenverstand und sowas wie Bedachtheit irgendwie aus der Mode gekommen sind? …. das frägt jemand übrigens, der sehr am eigenen Leib erfahren hat, was körperliche Übergriffigkeit bedeutet. Aber die Vorstellung, dass man sich mit dem andern Geschlecht nirgends mehr treffen kann, wo nicht an der Decke Überwachungskameras hängen … was soll ich sagen? Spinnt unsere Gesellschaft?
    Schönen Sonntag Euch lieben Damen … wünscht d Uta

    • Martina Goernemann
      11. März 2018

      Rumms! Das ist die Sprache von Uta! Du sprichst mir aus der Seele! Mich bedrückt, wie sehr sich Frauen zur Zeit SELBST zum Objekt machen. Durch Klamotten, die schreien „Nimm‘ mich!“ oder Make ups, die aus Frauengesichtern dämliche Puppenmasken machen. Ach, Uta, da kann ich mich sowas von aufregen. Kaffee? :-))))

  • Eclectic Hamilton
    11. März 2018

    Guten Morgen liebe Martina und liebe Raumseelen. Also sexistisch finde ich das Bild nicht, ich finde die Farbwahl super gelungen. Und mich hat es erstmal auf meine 4 Buchstaben gesetzt, als die Debatte zur Änderung der Nationalhymne aufkam. Und nun hängen sie auch noch historische Bilder ab! Ich finde das alles kpl. überzogen und wenn es so weitergeht, werden wir Frauen bald gar nicht mehr ernst genommen. Denn diese Aktionen sind einfach lächerlich.
    Beim Mutterthema halte ich mich raus, da ich keine Kinder habe. Dafür habe ich euch aber eine frühlingshafte Deko-Inspiration für euren Tisch mitgebracht: https://eclectichamilton.blogspot.de/2018/03/diy-osternest-fur-euren-tisch.html
    Ich wünsche euch einen fabelhaften Sonntag ihr Lieben, mit ganz viel Kaffee und süßen Leckereien. GLG von Ines

  • Gabi Kunze
    11. März 2018

    Liebe Martina, liebe Raumseelen,

    ich bin sozusagen eine stille Leserin „ der ersten Stunde“ und lese Deinen Blog und Eure Kommentare dazu seit dem ersten Sonntagsblatt, Es ist schon so lange mein liebstes Sonntagmorgen –Ritual. Alles schläft noch, ich trinke meinen ersten Kaffee und lese alles, was Du/ Ihr in der vergangenen Woche geschrieben habt.
    Die heutige Frage holt mich aus der stillen Ecke.
    Diesen wunderbaren Stich, den Du uns da zeigst, finde ich zauberhaft und heiter. Es ist KUNST. Geschaffen von einem Künstler aus einer Zeit lange vor uns.
    Ganz ehrlich: Solche „p-c-Nachrichten“ wie Ändern des Textes der Nationalhymne machen mich wütend und machen mir Angst.
    Wütend, weil ich nur an die mit Recht nicht mehr gesungenen Strophen der Hymne denke und mich frage, warum da der Text nicht geändert werden soll. Wo ist die öffentliche Diskussion dazu?
    Wütend, weil ich mich frage, ob es nicht endlich an der Zeit wäre, dafür zu sorgen,dass Frauen in Deutschland und anderswo endlich das gleiche Geld für die gleiche Arbeit bekommen.
    Wütend auch, weil ich an die Werbemaschinerie denke, die uns überall und täglich begegnet, an die Zeitschriften diverser Art, in denen uns und unseren Töchtern und Söhnen ein wirklich verstörendes Frauenbild begegnet. Wir merken es nur nicht mehr, weil wir so daran gewöhnt sind.
    Es ist einfach billiger und so leicht, Gemälde, abzuhängen, Texte zu verändern etc. Ein Feigenblatt, das von den großen Themen ablenken soll.
    Aber es macht mir auch Angst: Ist uns Kunst nichts wert? Erinnern wir uns nicht mehr daran, wann und von wem das künstlerische Erbe vernichtet werden sollte? Dabei müssen wir nicht mal in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück denken, sondern uns nur an die Zerstörung von Palmyra erinnern.
    Wann ist es so weit, dass nicht nur Kinderbücher und Hymnen nachträglich umgeschrieben werden, sondern auch Goethe und Shakespeare?

    Verzeiht bitte meinen Ausbruch, aber das Thema treibt mich wirklich um. Ich finde es großartig, liebe Martina, dass Du dieses schwierige Thema aufgegriffen hast.

    Ich wünsche Euch lieben Raumseelen einen schönen Sonntag,
    Gabi

    • Martina Goernemann
      11. März 2018

      Ich finde deinen Ausbruch wunderbar, liebe Gabi. Herzlich willkommen bei uns! Ich sehe es wie du. Es wird der alleinerziehenden Mutter, die ihre Kinder mit Hartz vier durchbringt, weil sie keine Kita-Plätze bekommt und keine Ganztagsschulen findet, das Leben total erleichtern wenn man Hymnen ändert. Es gäbe dazu noch viel mehr zu sagen … aber bevor mir der Dampf aus den Ohren kommt, höre ich was ihr Raumseelen zu sagen habt! Herzlich! M.

  • Rita (Böseke-Wigger)
    11. März 2018

    Liebe Longine,
    deine Schilderung macht mich sehr traurig, aber auch sehr wütend. Wie kann man mit einem Kind nur so umgehen. Umso mehr bewundere ich deine Größe, dich trotzdem um deine Mutter zu kümmern. Das könnte ich nicht in deiner Situation.
    Ich bin in deinem Alter, ein zwar ungeplanter Nachkömmling, aber mit viel Liebe aufgewachsen. Was hatte ich für ein Glück!
    Rita

  • Martina Goernemann
    11. März 2018

    Guten Morgen, liebe Raumseelen. Heute sitzt die Hauptfilialleiterin nicht nur in der Sonntagsblatt-Redaktion, sondern kommt hier auch mal durch den Haupteingang ‚rein. Zwei Dinge will ich schnell loswerden: im WordPress-System unseres Blogs funktioniert die Antworten-Funktion seit ein paar Tagen nicht. Wer auf einen speziellen Kommentar antworten will, schreibt einfach @Martina, @Bauke etc. vor seine Zeilen.
    Außerdem wird momentan nicht benachrichtigt, wenn ein neuer Beitrag da ist. Auch kein Grund zur Aufregung. ES IST JEDEN TAG AB 5UHR FRÜH EIN NEUER BEITRAG DA. Ich bin zur Zeit ja nicht auf Reisen, deshalb gibt es täglich etwas Schönes, Neues zu lesen. Nächste Woche zum Beispiel sehr viel Nützliches, tolle Tipps … Wartet einfach nicht auf die Erinnerung per Email, sondern kommt ‚einfach rüber.
    Warum das so ruckelt momentan? Weil man im Hintergrund stets updates ausführen muss um die Seite schnell und kompatibel zu halten. Diese Aktualisierunen sind aber nicht immer hilfreich, sondern zerschießen den Rest des Systems. Sonia hilft mir, Gott sei Dank, die Fehler zu finden. Ein Hoch auf Sonia!!!!!
    So! Ich trinke jetzt noch einen Kaffee. Noch jemand? :-)))))

  • Beate
    11. März 2018

    Hallihallo Alleman, mir geht es so wie Diana,auch bei mir ist der Blog futsch und habe mich auch schon sehr gewundert muss ich jetzt neu abonnieren oder wie geht s???
    Zum Bild ich finde es ist doch Kunst und so wie es ist sehr schön aber nicht sexistisch
    und das mit dem umschreiben der Hymne da gibt s doch bestimmt etwas besseres zu tun
    gehe jetzt zum Sport da es hier sehr dunkel und trüb aussieht bis später Ha habe euch Obstsalat mitgebracht und ´wer mag grünen Tee :-))
    Guten Start in den Sonntag Beate

  • Silke - Miteinander-Bücher
    11. März 2018

    Hallo Ihr Lieben,
    Das Bild ist wunderbar. Sexistisch, ja aus heutiger Sicht schon. Aber es ist alt – und etwas Sinnlichkeit darf ja auch noch sein, oder? Das macht de Sache ja auch so kompliziert. Was die eine mag ist für die andere schon ein Nogo. Die Grenzen sind fließend.
    Aber wir sind Menschen und müssen uns doch ohnehin ständig auf Situationen neu einstellen können. Mit Freunden gehen wir anders um als mit Kollegen oder der Chefin/dem Chef. Da sollte doch auch die Sensibilität möglich sein, sich auf die Bedürfnisse einzelner Frauen einzustellen.
    Gegen Gemälde abhängen bin ich strikt. Allerdings hat die Museumsdirektorin das gemacht, um eine Debatte anzuregen. Und die ist offensichtlich nötig. Wenn schon Gedichte von Häusern entfernt werden, weil es Studenten gibt, die sich daran stören …
    Und wehe, einer tastet mir meine Nationnalhymne an! Die mag ich nämlich sehr! – Übrigens passt auch in die gleiche Kategorie, ob das Wort „Negerkönig“ aus Pipi Langstrumpf verschwinden soll. Das ist nämlich nichts anderes – finde ich. Und Astrid Lindgren war nun wirklich nicht rassistisch …
    Um die komischen Sachen, die wir und unsere tierischen Erdenbewohner machen, um das andere Geschlecht zu beeindrucken, geht es heute übrigens auf meinem Blog: https://www.miteinander-buecher.de/verstehen/der-kugelfisch-trifft-seine-freunde/.
    Einen schönen Sonntag euch allen
    Silke

  • Ilka
    11. März 2018

    Guten Morgen,
    huch, schon wieder Sonntag? Wir hatten ein langes Wochenende und haben so viel geschafft, dass wir ganz kaputt sind. Da könnte glatt noch ein freier Tag dazu. Ich sag nur Steuererklärung und Bürokram, Erledigungen und lange Spaziergänge. Mein Beitrag für euch ist vom letzten Sonntag – dazwischen liegen fast 15 Grad https://wasmachstdueigentlichso.wordpress.com/2018/03/10/eis-und-kartoffelsuppe/
    Dein Bild, Martina würde ich mir nicht hinhängen. Das hat für mich einen faden Beigeschmack.
    Lasst uns den Sonntag noch genießen, es gibt auch noch Schokokekse und Milchkaffee.
    Lieben Gruß
    Ilka

  • Bettina
    11. März 2018

    Guten Morgen ihr Lieben,
    da hast du ja heute zwei fette Aufmacher losgelassen, Martina. Ich finde die Sexismus-Debatte sehr wichtig, allerdings schaue ich befremdet zu, welche Auswüchse sie annimmt. Ich glaube, wir Mütter sitzen eigentlich an einem ganz langen Hebel und haben eine große Verantwortung bei der Erziehung unserer Söhne (und Töchter) und es wird künftig ausschlaggebend sein, wie wir mit dieser Verantwortung umgehen. Ich bin 1968 geboren und in der ehemaligen DDR aufgewachsen, erzogen mit viel Liebe, beide Eltern berufstätig. Und doch steckt auch in meiner Generation teilweise immer noch dieses unterschwellige Rollenverständnis, dass wir Frauen uns selbstverständlich für alles rund um Familie, Haushalt, Erziehung verantwortlich fühlen.In einem Ausmaß, wie es sowohl unseren Vätern und sehr oft auch unseren Männern niemals selbstverständlich wäre. Nicht selten bis zur Erschöpfung und ohne dass diese Lebensleistung gebührend anerkannt oder gar wertgeschätzt wird. Und ich ertappe mich mmer wieder, wie auch ich diese Rolle versuche, bestmöglich auszufüllen. Und unsere Männer, Väter, Söhne haben es dabei so herrlich bequem und müssen gar nicht aus ihrer Komfortzone heraus. Das macht mich jetzt, wo ich die Lebensmitte überschritten habe, oft nachdenklich und sehr oft wütend. Das ist für mich der wahre Sexismus – ohne dabei sexuelle, respektlose Übergriffe kleinreden zu wollen. Ich denke und sage jetzt öfter mal: Püh! Und zwar mit erhobenem Kopf und einem Lächeln. Nicht mit einer angehängten Entschuldigung und schlechtem Gewissen.Ich liebe meine Männer sehr, aber es ist wichtig, dass sie sich selbst etwas kochen können, eine Waschmaschine bedienen und einen Bus benutzen können und nicht mit der Gewissheit groß oder alt werden: Mutti macht das schon. Ich trainiere diese tiefe Überzeugung mehr und mehr praktisch in mein Leben zu integrieren. Am Anfang war es schwer, jetzt machts Spaß. Machts gut und genießt die Sonne!
    P.S. Ich habe noch einen kleinen Wochenglückblick für euch: http://www.villa-wohnsinn.de/2018/03/10/wochenglueckblick-ii-6/

  • gertrud carey
    11. März 2018

    Guten Morgen Martina und ihr lieben Raumseelen

    Da bin ich aber froh dass Ihr alle noch da seid. Habe mich sehr gewundert dass ich seit Freitag keinen Blog mehr bekomme, ich schreibe jetzt nur kurz und schaue mal ob ich Euch erreiche.
    Übrigens Martina, ich finde das Bild gar nicht sexistisch, vielmehr lässt es Spielraum für eigene Gedanken und Interpretationen..

    Bis später gertrud

  • Ursula
    11. März 2018

    Guten Morgen,

    hatte das Thema erst mit meiner Tochter – es ist Kunst und es ist ein Teil unserer Geschichte oder der Teil aus dem letzetn Jahrhundert, wie Napoleon – es bringt uns im hier und jetzt nicht weiter und macht uns besser, reicher, gesünder etc. es gehört doch dazu. So war es eben damals.
    Und ich denke ganz früher und in anderen Völkern früher und auch heute noch ist es eben normal nackt zu sein.
    Ich krieg nur nen Hals wenn Gewalt und Macht dabei in Spiel ist einfach um etwas zu fordern zu bekommen und so.

    LG
    Ursula

  • Christina
    11. März 2018

    @Martina
    Guten Morgen Ihr Lieben, liebe Martina
    Bilder abhängen, Texte ändern – damit verändern wir doch nicht einen Millimeter unserer Vergangenheit, im Gegenteil, damit kleistern wir doch etwas zu, was wir erkannt haben und was wir verändern wollen, müssen, sollen.
    Damit nehmen wir uns die Chance die Veränderung zu sehen, sie würde ja dann auch nachträglich umgeschrieben.
    Für mich ein totaler Blödsinn, es macht mich wütend, weil damit wieder einmal mehr kosmetisch gebastelt wird und darunter geht es weiter wie gehabt. Wie mit unserer Haut, die Prozesse gehen weiter vor sich, auch wenn wir es überdecken. Falten der Seele bleiben, auch wenn die Falten die daraus entstanden sind weggebügelt werden. Etwa so sehe ich das Bilder abhängen und Texte ändern. Wir „alten“ Frauen haben soviel eingebracht damit Veränderungen überhaupt möglich wurden, es wurde mit viel Herzblut viel gelitten und gekämpft und jetzt sollen all die Bilder und damit was dahinter ist, aus dieser Zeit „abgehängt werden“. NEIN bitte nicht! Einen schönen Sonntag und ich bin dankbar für alles was vorher war, das hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Wenn mir das nicht gefällt, habe ich die Chance es zu verändern. Dazu muss ich es ansehen können. Etwas Rhabarberkuchen gefällig und einen feinen MIlchkaffee mit viel Schümli drauf. Alles Liebe

  • Claudia
    11. März 2018

    Guten Morgen liebe Martina, liebe Raumseelen! Das Bild, das Du uns heute zeigst, ist ja wundervoll! Als sexistisch empfinde ich es überhaupt nicht, sondern eher als humorvoll. Ich finde die Malereien aus dieser Zeit sehr eindrucksvoll, weil sie so detailgetreu sind und die Maler damals hatten es wirklich drauf Gesichtszüge haargenau darzustellen. Wie gemalte Fotos. Es ist schon eine merkwürdige Angelegenheit heutzutage. Diese ganzen Debatten über die Nationalhymne (ich dachte erst, das wäre ein Scherz!) und dieses falsche Gleichberechtigungsgetue, was uns Frauen doch gar nichts bringt, geht mir auf die Nerven. Natürlich muss es gleiche Löhne geben und selbstverständlich darf es keine ungewollten sexuellen Übergriffe geben…. Das sollte selbstverständlich sein. Gleichberechtigung da wo es wichtig ist und drauf ankommt, aber doch nicht so ein Pillepallegedöns, nur um vermeintlich guten Willen zu zeigen und von der Hauptsache abzulenken. Wir haben hier in diesem Land doch nun wirklich ganz andere Aufgaben zu lösen, als Liederstrophen umzuschreiben und bei Rossfrau anstatt bei Rossmann einkaufen zu gehen.
    Das Muttertehema finde ich wichtig und interessant, Martina. Nur würde ich mir einen anderen Tag als den Muttertag dafür wünschen. Mich wühlt das Thema sehr auf und da ich selbst Mutter bin, würde ich mir für diesen Tag schönere Gefühle wünschen, die mit meinem Muttersein zu tun haben und nicht mit den Gefühlen, die meine Mutter mir im Nachhinein immer noch beschert. Ich weiß noch nicht so recht, wie ich die Gefühle kanalisieren soll. Irgendwas muss ich mit ihnen machen und vielleicht hilft das Schreiben darüber ja. Ich finde diesen Erfahrungsaustausch hilfreich. Vielleicht gibt es Parallelen zwischen unseren Erfahrungen und wir können Erklärungen finden und Trost und Erkenntnis erlangen. Ich finde es auch wichtig für s eigene Muttersein. Ich hab so Horror davor auch ein Mutterklavier zu sein oder im Alter zu werden! Vielleicht kann Kläre sich dann auch dazu äußern. Sie ist so klug.
    Ich kann die Vergangenheit nicht rückgängig machen und meine Kindheit und die Erfahrungen gehören zu meinem Leben dazu, aber ich finde es wichtig daraus zu lernen, damit umzugehen und für das eigene Verhalten Lehren daraus zu ziehen, denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann ist es Rumjammern, aber nichts tun und verbessern. Daher ziehe ich auch meinen Hut vor Longine, die ihre Situation heute so mutig beschrieben hat, aber auch gleich ihre Vorgehensweise geschildert hat, um aktiv mit ihren Gefühlen umzugehen. Ich bin gespannt, zu welchem Ergebnis wir kommen.
    Ich wünsche Euch allen einen schönen und gleichberechtigten Sonntag in diesem unserem Mutterland (aber natürlich auch in der Schweiz, Österreich, Irland….) 🙂 Liebe Grüße. Claudia

  • Ursula
    11. März 2018

    @Longine
    dein Bericht macht mich traurig -ich erfuhr jetzt nicht die köperrliche Gewalt mal ne Ohrfeige aber viel schlimmer find und fand ich die stille Gewalt – die Worte die Blicke dass man nichts richtig macht usw. – und genau das macht mir gerade Angst was passiert wenn Mutter gepflegt werden muss was kann und was will ich leisten? Ich weiß es nicht – Mir graut davor in Reha zu gehen und wenn ich zurückkomme hagelt es wieder von Vorwürfen wie ich meine Kinder erziehe, meine Haushaltsführung ist ja eh ne Katastophe, 19 und können nix, bla bla bla…. ich will deswegen gar nicht gehen, aber ich muss ohne Reha vielleicht keine frühere Rente.
    LG
    Ursula

  • Claudia
    11. März 2018

    @Ursula.
    Liebe Ursula, was hast DU davon, wenn Du die Reha sausen lässt? Meinst Du, Deine Mutter redet dann milder oder sie ändert plötzlich ihre Meinung? Nein, das Ergebnis wird sein, dass Du die wichtige Reha nicht machst und alles bleibt wie es ist. Noch schlimmer, denn die Reha ist erforderlich, damit Du körperlich gestärkt wirst und wenn Du Dich selbst so sehr vernachlässigst, nur wegen Deiner Mutter, dann schadest Du Dir und den Menschen, denen Du wirklich wichtig bist! Ich drück Dich! Liebe Grüße. Claudia

  • Susanne aus dem Norden
    11. März 2018

    Guten Morgen zusammen, ich denke, dass hier jede gegen Übergriffe auf Frauen ist. Aber ich denke, es kann nicht sein, dass demnächst ein Gesetz fest legen würde, wie genau die Annäherung (Flirtphase) zwischen einem Mann und einer Frau auszusehen hat, damit man sich möglichst korrekt verhält. Ich würde eigentlich davon ausgehen, dass jeder Mensch mitbekommt, wenn Grenzen überschritten werden. Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich finde es gut, dass Frauen darauf aufmerksam machen in der #metoo Aktion, dass Macht eingesetzt und missbraucht worden ist. Ich möchte aber nicht, dass wir demnächst in einer Gesellschaft leben, in der sich niemand mehr traut, auf den anderen zu zu gehen, weil man Angst haben muss, sich politisch Korrekt falsch zu verhalten. Auch das Abhängen von Kunst ist für mich nicht nachzuvollziehen. Dies war Kunst in einer anderen Zeit, egal ob Bild, Buch oder Musik. Will man jetzt alles gleichschalten? Kunst soll ja auch provozieren. Und warum sollen alte Werke abgehängt werden? Für wen ist das wichtig? Für mich hat soetwas immer mit Aktionismus zu tun, um sich nicht wirklichen Debatten stellen zu müssen. Und wann werden Bücher umgeschrieben, weil sie heute so nicht mehr passen? Das geht dann in Richtung „1984“. Es gibt so viele wichtige Probleme, in der Welt und auch in Deutschland, um deren Lösung man sich besser kümmern sollte und wenn das gelungen ist, kann man sich meiner Meinung nach immer noch um diese Debatte kümmern. Und dann vielleicht auch mal die Bürger fragen, wie wichtig Ihnen dieses Thema ist….

  • Longine Reichling
    11. März 2018

    @ Rita: Dieses Glück wünsche ich dir auch weiterhin!
    @ Claudia: Ich glaube, es ging früher vielen wie mir, man sprach nur nicht drüber, und Mutter wo zuschlagen, dass es niemand sah, ich möchte Mut machen, denen die sich über Misshandlungen in der Kindheit nicht offen trauen, zu sprechen. Danke dir!
    @ Ursula : Ich halte es mit Simmel: Hurra, ich (wir) lebe(n) noch, und ich lerne jeden Tag neu, damit umzugehen. Euch allen dreien alles Liebe Longine

  • Ursula
    11. März 2018

    Bei dem Bild hätte ich nie und nimmer sexistische Assoziationen gehabt.
    Hier in Österreich kocht das Thema ja aus den verschiedensten Gründen auch immer wieder hoch und ich überlege immerwieder neu, wie eigentlich meine eigene Meinung dazu ist, auch motiviert dadurch, dass ich ja zwei Töchter habe, die ihrerseits unterschiedliche Herangehensweisen haben. Gewalt geht natürlich ganz und gar nicht, ebensowenig sexuelle Übergriffigkeiten. So gesehen hatte auch #metoo seine Wichtigkeit und Wert. Leider wurde es total verwässert bzw. geradezu pervertiert durch Frauen, die einfach auch ihre kleine Sekunde im Rampenlicht wollten und sich mit irgendeinem Mist und einer Lächerlichkeit zu Wort meldeten. Mich stört daran massiv, wie bereitwillig Frauen sich damit WIEDER zum schwachen hilflosen Opfer machen, angeblich Sex per se ganz, ganz pfui finden und beschützt werden wollen.
    Und das Umschreiben der Vergangenheit finde ich katastrophal ebenso wie übersteigertes Gendern, das Texte unlesbar macht.
    Wir haben so viel erreicht und es gibt noch so viel zu tun – halten wir uns doch nicht mit so was sinnlos auf.

    Das Thema Mutter…ein weites Feld. Ein komplexes. Nur so viel an die andere Ursula: nimm dir, was du brauchst. Lass dich nicht aufhalten. Sei es dir wert. Basta.
    Liebe Grüße aus Innsbruck
    Ursula

  • gertrud carey
    11. März 2018

    @Longine

    Liebe Longine, ich gratuliere Dir zu Deiner Offenheit, es ist nicht einfach seine Seele zu öffnen und über schmerzhafte Erfahrungen zu sprechen. Es macht mich auch sehr betroffen was Du erlebt hast, wie Du selbst sagst bist Du nicht die Einzige die Gewalt erfahren hat in der Kindheit. Ich denke, das macht es nicht einfacher, und vielleicht ist es ein Versuch, das Verhalten Deiner Mutter, oder Deines Vaters, zu entschuldigen. Es gibt keinen Grund und kein Recht, sein Kind körperlich oder seelisch zu misshandeln. Dass Du zu Deiner Mutter keine Herzensbindung hast ist mehr als verständlich, dass Du trotz allem einen Teil der Pflege übernimmst und für Deine Mutter da bist, ist Dir hoch anzurechnen. Darf ich Dir etwas sagen liebe Longine, ohne Dir zu nahe treten zu wollen. Du schreibst, Du tust was Du tun musst, das macht mich sehr nachdenklich.

    Aus Dir ist was geworden liebe Longine, eine schöne und intelligente Frau die ihr Leben meistert. Und das hast Du Dir ganz allein zu verdanken, Du wolltest ein gutes Leben haben, Du hast Dir das erkämpft was Dir zusteht, Respekt und Liebe und Du hast Dir Deine Würde zurückgeholt, Hut ab vor Dir liebe Longine.

    Wie schön dass Du einen Rückzugsort hast in Barcelona, das tut Dir und Deiner Seele gut. Gib auf Dich acht Longine, herzliche Grüsse gertrud

  • JULIA | mammilade
    11. März 2018

    Hallo liebe Raumseelen,

    das oben gezeigte Bild empfinde ich auch nicht als sexistisch. Und bitte wieso muss man alte Gemälde und Kunstepochen/ -stile in der heutigen Zeit politisieren?
    Wie all die wunderbaren Frauen schon vor mir schrieben: Was bringen diese Debatten über Kunst und Nationalhymnen für das tatsächliche Leben? Sorgen sie in der Tat für Gleichberechtigung, gleiche Bezahlung und Chancengleichheit? Aber es ist wie mit vielen Dingen: Es wird nur an Symptomen herum experimentiert, statt an den Ursachen. Erlebe ich im Schulalltag nicht anders – also unabhängig von der Geschlechterdiskussion.
    Für das Sonntagsblatt habe ich euch ein paar Nachmach-Ideen für Ostern, den Frühling und den März mitgebracht. Wie wäre es z.B. mit DIY-Vasen aus Messingrohren, mit echten Osterüberraschungseiern, geknoteten Vögelchen, floralen Tischdekoideen, bepflanzen Eierschalen… -> https://mammilade.blogspot.de/2018/03/20-nachmach-ideen-tipps-diys-und-rezepte-fuer-den-maerz-als-oster-und-fruehlings-edition.html

    Habt alle einen wundervollen Sonntag, ihr großartigen Frauen!
    Julia

  • gertrud carey
    11. März 2018

    Liebe Raumseelen, liebe Martina

    Schon wieder Sonntag, Muttertag in vielen Ländern, danke liebe Claudia, es stimmt in Irland ist heute auch Muttertag. Jedoch nicht in der Schweiz, wir warten bis im Mai, da können unsere Männer und Kinder das Frühstück auf der Terrasse servieren. Muttertag ist auch Blümchentag, Ausschlaftag, Ausgehenzumessentag, Einmalimjahrnachhausekommentag, Schlechtesgewissentag, usw. Entschuldigt meine Lieben, natürlich geniesse ich es auch wenn ich Blumen bekomme von meinem Mann am Muttertag, und er mir den Kaffee morgens ans Bett serviert. Nur ist es so dass ich nicht so lange liegen bleiben kann bis mein Joseph wach ist, die Iren schlafen halt gerne und lang und mein lieber Joseph ist auch in dieser Hinsicht ganz Ire. Wenn ich aber nur zum Muttertag Blümchen bekomme und ich das Gefühl hätte mein lieber Mann täte es nur aus Eigennutz oder Pflichtbewusstsein, ich würde ihm den Strauss um die Ohren hauen.

    Es ist wieder sehr interessant heute mit Euch Raumseelen, das Thema Frau und Mutter löst doch Vieles in uns aus. Ich glaube ich bin auch ein Muttertier, ich tat und tue viel für meine Kinder und meine Familie. Während meines Lebens habe ich mich zu oft zurückgenommen und meine eigenen Pläne hintenan gestellt. So wurde ich erzogen und musste erst lernen mich und meine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Ich könnte jetzt auch sagen, das war eben früher so, den anderen ging es auch nicht besser. Natürlich prägt uns unser Umfeld, unsere Familie, die Zeit in der wir leben. Und doch möchte ich keine Ausreden gebrauchen, ich habe Fehler gemacht, Entscheidungen getroffen die sich im Nachhinein als sehr nachteilig für mich herausgestellt haben. Heute weiss ich das, und ich weiss auch, dass ich mit dem fertig werden muss und kann, was ich nicht fertig gebracht habe.

    Ist es nicht wunderbar, dass Menschen und im besonderen Frauen befähigt sind zu lernen, sich weiter zu entwickeln, wieder zu lieben, und immer wieder neue Chancen und Gelegenheiten zu entdecken. Ich glaube auch, dass Frauen immer wieder um ihre Rechte und der ihnen zustehenden Respekt kämpfen müssen. Dazu dürfen wir uns aber nicht verstecken, nicht schweigen; ich habe in den letzten Monaten und Jahren sehr viel gelernt diesbezüglich, im Umgang mit Vorgesetzten, mit Ämtern, mit Menschen die mit mehr Macht ausgestattet sind als ich. Ich habe Briefe geschrieben und Gespräche geführt vor denen ich mich fürchtete, die mich nachts wach hielten und die mir Magenschmerzen bescherten. Oft habe ich mich gefragt, warum tust du dir das bloss an? Es wäre leichter einfach still zu sein, und genau das ist das Problem. Unsere eigenen Unentschlossenheit, unsere Bequemlichkeit, manchmal auch unsere Unwissenheit hält uns oft davon ab, für uns einzustehen und zu fordern. Um zu fordern müssen wir ja auch wissen was wir wollen, und überzeugt sein, dass es uns zusteht. Ich persönlich hatte mehr Lohn gefordert, es ist schon eine Zeit her, ich habe meinen Beruf gerne ausgeübt, und doch war ich überzeugt, dass das was ich leiste zuwenig honoriert wurde. So versuchte ich es zuerst mit einem Gespräch mit meiner Vorgesetzten. Ohne Erfolg, dann habe ich einen Brief geschrieben, ohne Erfolg. Dann habe ich noch einen Brief geschrieben, mit guten Argumenten und auf sachlicher Ebene. Dann kam was ins Rollen, ein weiteres Gespräch mit noch weiteren Vorgesetzten. Ohne Erfolg, es ist ja alles im Gesetz geregelt. Ich wusste das, und ich wusste auch welches Ergebnis ich erzielen würde. Aber ich ging erhobenen Hauptes daraus hervor, mit dem guten Gefühl, ich bin für mich eingestanden, ich habe mir Respekt verschafft, nie hätte ich es akzeptieren können zu schweigen und mich schwach zu fühlen.

    Sollte man Hymnen ändern? Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, dazu müsste ich ja den Text wissen, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das nicht tue, oder nur Ansatzweise. Welche Bedeutung und welchen Sinn eine Hymne Heute noch hat die vor ein paar hundert Jahren geschrieben wurde? Zu diesem Thema muss ich mir erst eine Meinung bilden.

    Liebe Ursula, gehe in die Reha weil es Dir gut tut und Dir hilft, weil es Deine Auszeit ist, und weil es Dir wichtig ist.

    Meine Lieben, ich mache mich jetzt auf den Weg in die Stadt, mit meinem Iren, in den Irish Pub zum Lunch. Ich werde mir ein Pint genehmigen, und noch ein bisschen mehr Sehnsucht nach meiner Insel haben.
    An Ostern bin ich wieder da, es wird Frühling sein, der Ginster wird die grüne Insel in Gelb erstrahlen lassen.
    Mit meinem letzten Blog Beitrag nehme ich Abschied vom ausserordentlich heftigen Winter, vom Beast from the East das über die Insel hereingebrochen ist, und nun Platz gemacht hat für die wärmere Jahreszeit.

    https://irish-cottage.ch/2018/03/04/mein-winter-im-cottage-vom-sonnenaufgang-bis-abendbaum/

    Habt einen wunderbaren Tag

    gertrud

  • Kläre
    11. März 2018

    Hallo Longine
    Verzeihen kostet viel Ueberwindung,ich weiss wo von ich spreche,habe zm Schluss alles als Pflicht gesehen,und es funktionierte,so lässt es sich gut leben,ohne schlechtes Gewissen..Dir eine schöne Zeit Kläre..

  • Brigitte Hagemann
    11. März 2018

    Liebe Raumseelen,

    auf den ersten Blick Deines Bildes, liebe Martina, musste ich auch nur grinsen, so ein Schelm. Wenn wir die alten Meister nicht hätten, wüssten wir vieles nicht über das Leben in der damaligen Zeit.

    Ich bin auch gegen Gewalt jeglicher Art. Es ist ja schon einiges gesagt worden, somit muss ich das Gleiche nicht wiederholen. Mich macht auch der angehende Gesundheitsminister, ein Lobbyist der Pharmaindustrie, zornig mit seiner Aussage: „Hartz V ist keine Armut“ , geht’s noch! Der polternde, künftige Innenminister will u.a. mit dem Heimatministerium (diese Bezeichnung löst bei mir Gänsehaut aus) das Landleben erleichtern. Kommen jetzt die abgeschafften Geldautomaten wieder zurück, damit die alten Leutchen sich nicht mehr auf eine Wartebank setzen müssen, in der Hoffnung irgendjemand nimmt sie mit in die Stadt?

    In ihrem Blog https://lemondedekitchi.blogspot.de/ stellt die liebe Astrid K. zum aktuellen zum Thema Feminismus, Gleichberechtigung und #MeToo das Buch „Frauen und Macht“ der Historikerin Mary Beard vor. Eine Leseprobe gibt es hier http://www.amazon.de, ich werde mir auf jeden Fall das Buch besorgen. Astrid K. ist sehr engagiert mit ihrem Blog, aber lest selbst. Und, liebe Claudia, vielleicht lebt sie sogar in Deinem Veddel?

    Das Thema Mutterklavier wühlt mich zur Zeit sehr auf, ggf. erzähle ich später mehr dazu. Vor einigen Jahren habe ich, um mich und auch andere zu schützen, das „Klavier“ in die Ecke gestellt und stehen gelassen.

    Liebe Longine, mein Respekt. Es ist gut wenn Du verzeihen kannst, aber es ist nicht gut wenn Du tust was Du tun musst.

    Du, liebe Ursula, solltest erst an Dich denken, dann an Deine Familie und wenn dann noch Zeit bleibt, Deine Mutter. Sie wird sich nicht ändern, im Gegenteil. Mache unbedingt die Reha, nutze diese Zeit auch mit guten Gesprächen. Das ist auch für Deine physische Gesundheit sehr wichtig. Wenn das Getriebe stottert, kann der Motor nicht rund laufen.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag, Brigitte

    P.s. Da ich etwas verkühlt war und das Wetter eisig, bin ich leider doch nicht ins Kino gekommen. So werde ich mir auch das Buch „Die Verlegerin“ besorgen.

  • Jutta Platz
    11. März 2018

    Hallo ihr Lieben, ich habe auch die Letzten Beiträge am 8.3. bekommen. Irgend etwas ist da schief gelaufen. Das gibt ja schon Entzugserscheinungen
    Jetzt habe ich viel zu lesen. Hoffentlich klappt das ab morgen wieder. Liebe Grüße aus Nordhessen von Jutta

    • Martina Goernemann
      11. März 2018

      Bitte, ihr lieben, lieben Leute. Ich habs jetzt schon sooooo oft geschrieben. Der Blog funktioniert ganz normal. Nur weil keine Erinnerug kommt, heißt das nicht, dass kein Beitrag da ist. Bitte schaut doch einfach in den Blog am Morgen und ZACK!!! ist ein neuer Beitrag da! Herzlich! Martina

  • Jutta Platz
    11. März 2018

    Liebe Martina, freue mich auf’s ZACK

  • Silke aus Flensburg
    11. März 2018

    Liebe Martina, lirebe Raumseelen,

    zum Thema „Sexismus etc.“ ist allesgesagt worden, was es dazu zu sagen gibt – so meine Meinung.

    Zum Thema „Mutterklavier“ möchte ich anmerken, dass es auch für einige von uns ein „Vaterklavier“ gibt…

    @Claudia: Mir ging es genau wie Dir – der Muttertag ist nicht der richtige Zeitpunkt, dieses für viele Raumseelen schwierige Thema zu diskutieren.

    @Alle / Viele: Jeden Tag bei Martina reinschauen, fast jeden Tag gibt es ein neues Thema. Ich sitze jeden Morgen mit einer Tasse Kaffee am PC, wenn gleich ich um die Uhrzeit meist nur lese und erst viel später kommentiere.

    Wünsche Euch allen eine schneefreie Vorfrühlingswoche,
    Silke ♥

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