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Schlau

Sonntagsblatt 87! Es muss nicht jeder feiern

Heute feiern wir die Mütter, aber es muss nicht jeder feiern!
Von Flensburg bis zur Zugspitze, in Österreich und der Schweiz … in Zweiraumwohungen und Vorstadtvillen, auf Bauernhöfen, Hausbooten und in Gartenlauben.
Alles ist beim Feiern erlaubt. Käsesahnetorte, Grillwürstchen, Blumensträuße und Parfum.
Feiern macht Spaß! Und wenn es wirklich etwas zu feiern gibt, dann glühen unsere Herzen vor Glück.
Jeder wünscht sich die Mutter, die   -wie in dem alten Kinderbuch, das ich auf dem Flohmarkt fand-  mit offenen Armen auf uns zu läuft. Voller Freude, egal mit welchen Sorgen und Gedanken wir kommen. Egal wie wir aussehen und egal wen wir mitbringen.

Ich habe ein bisschen Torte aufgetischt für uns.
Hatte keine Zeit ein Foto zu machen, ich hoffe es schmeckt euch auch so.
Sind ja schließlich jede Menge Mütter hier unterwegs. Nehmt Kaffee zur Torte. Es gibt auch Eiskaffee … hoffentlich hält sich das Terrassenwetter bis zum Abend.

Ich will aber heute vor allem die nicht vergessen, denen nicht nach feiern zumute ist.
Manchmal sind nämlich Väter die besseren Mütter gewesen, Omas oder Tanten hatten mehr Verständnis und Wärme für uns. Und manchmal mussten wir uns selbst die Mutter sein, die wir gern gehabt hätten.
Aber Mütter sind zu ehren! So wurden wir erzogen! Und das macht den heutigen Tag nicht für alle einfach … Das muss niemanden erschrecken, denn wir haben ein Recht auf unsere eigenen Gefühle. Wir sind nämlich erwachsene Frauen.
Muttertag ist kein Tag, der für Eau de Toilette und Jochen Schweitzer Gutscheine gemacht ist.
Muttertag ist auch ein Tag zum Innehalten bei uns selbst.

Viele von uns haben Mütterklaviere zu schleppen …
Nur Raumseelen wissen was mit diesem Wort gemeint ist! :-)))))
Wenn ihr eine Mutter habt, die ihr von ganzem Herzen lieben könnt, zu der ihr gehen könnt, wenn euch der Wind hart ins Gesicht bläst, die zu euch hält, euch stärkt und wärmt, dann feiert sie und streut ihr Blumen. Nicht nur heute versteht sich, aber heute ganz besonders.

Aber niemand ist verpflichtet zu jubeln wo es nichts zu jubeln gibt.
Da wo Sprachlosigkeit und Unerreichbarkeit des Herzens hinter Käsesahnetore und small talk versteckt wird.
Da wo die Traumata der Kindheit tief in den Knochen sitzen, muss nicht gekuschelt werden.

Wenn ich als Kind meine Mutter fragte, was sie sich zu ihrem Ehrentag wünsche, bekam ich jahrelang stets die gleiche Antwort: „Ein braves Kind!“
Ich wusste nie wie ich das hätte anstellen sollen … ich glaubte alles zu tun um meine Mutter glücklich zu machen. Aber offenbar war es nie richtig. Ich war nie brav genug, nie gut genug, nie stromlinienförmig genug, als dass ich in das Raster gepasst hätte, das meine Mutter und auch mein Vater für mich vorgesehen hatten.
Und immer wieder (und immer noch!) ertappe ich mich dabei, wie ich mich anstrenge, ein braves (großes) Kind zu sein und alles, was mir aufgeladen wird zu bewältigen.
Kommt das der einen oder anderen von euch bekannt vor?

Dann ist das hier meine Muttertagskarte für die, die heute Gefühlschaos erleben. 
Als ich nämlich aufhörte zu hoffen, dass ich eines Tages all die Umarmungen bekommen würde, wenn ich nur brav genug wäre …
Als ich mich nicht mehr verzweifelt danach sehnte von meiner Mutter gesehen zu werden wie ich bin … wurde ich mir selbst die Mutter, die ich nie hatte.

Ich begann eine richtig gute Mutter für mich selbst sein.
Ich redete mir gut zu wenn ich mutlos war, tröstete mich wenn andere mir weh taten. Ich nahm mich an die Hand, wenn ich Schritte in eine ungewisse Zukunft ging. Und was soll ich euch sagen? Es hat funktioniert!
So gut, dass ich die Fehler meiner Mutter nicht bei meinem eigenen Kind wiederholen musste.
Der Schmerz über den Verlust wird bleiben. Ein Leben lang, aber der Schmerz hat mich nicht daran hindern können, die Martina zu sein, die ich bin und nicht die, die aus mir gemacht werden sollte.

Jetzt brauche ich dringend noch einen Kaffee …
Wie auch immer euer Muttertag heute aussehen wird. Bleibt stark, Mädels.
Die Tür hier im Blog ist weit geöffnet und es ist Platz für euch am Tisch den ganzen Tag.
Wer reden will, kommt einfach vorbei.
Noch ein Stückchen Torte?

Und auf die kommende Woche hier bei uns solltet ihr euch schon mal freuen.
In der nächsten Woche ist jede Menge Brot drin und jede Menge ganz wunderbare Geschichten von und mit Raumseelen die ihr schon kennt und solchen, die ihr unbedingt kennen lernen müsst.

52 Comments
  • Ilka
    13. Mai 2018

    Guten Morgen ihr Lieben,
    Bei uns ist kein Muttertag, weil meine Mutter den doof findet. Ansonsten war die Woche aufregend – und ich zeig euch mal, warum ich letze Woche so kurz angebunden war. https://wasmachstdueigentlichso.wordpress.com/2018/05/09/24-minuten-in-dresden/
    Habt eine gute Zeit, ob mit oder ohne Feier heute.
    Lieben Gruß
    Ilka

  • Kläre
    13. Mai 2018

    Einen schönen Tag an alle Mütter
    Martina ich habe schon mal geschrieben ich bin für meine Mutter zu früh geboren, sie war zwar 24 Jahre als ich kam, aber wie sind sie in den frühen Jahren auf gewachsen, sie haben auch keine Liebe bekommen, wo sollten sie es gelernt haben, dann kam der Krieg ,die Männer waren viele Jahre weg plötzlich mussten sie Verantwortung übernehmen..wo sollten sie das gelernt haben..
    Ich war ein sehr freiheitsliebendes Kind damit konnte sie überhaupt nicht umgehen, ich habe sehr viel später erkannt sie konnte nicht anders, ich sehe es als Entschuldigung …aus diesen Fehlern konnte ich nur lernen…wir haben es alles überlebt, das Leben ist kein Ponyhof,es hat uns geprägt und stark gemacht…Kläre

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Aus Fehlern lernen ist immer gut, Kläre! Einen schönen Tag für dich und deine Familie! Gibt es Spargel? :-))))

      • Kläre
        13. Mai 2018

        Wir hatten gestern Spargel,unser Julian ist da er liebt Spargel sehr, heute gehen wir, zum Italiener,da gibt es andere schöne Sachen..lb.G.

  • Ute S.
    13. Mai 2018

    Einen wunderschönen guten Morgen liebe Martina und alle Raumseelen,
    das hast du wieder toll geschrieben und auf den Punkt gebracht …..
    Leider ist bei mir ja auch kein gutes Verhältnis zu meiner Mutter da und ich habe dieses Jahr zum ersten Mal auch kein Muttertagsgeschenk gekauft . Egal was, es wäre sowieso nicht richtig… dieses Jahr habe ich für mich beschlossen das erste Mal gar nicht mehr hin zu fahren, da es mir eh nicht gut tut….
    Ich habe es lange versucht aber es geht einfach nicht.
    Sie wird dann zwar wieder überall erzählen das ich noch nicht mal an Muttertag kam… aber was soll es… ich werde es überleben…..
    Muss immer ein Kind einen Schritt machen und alles klären… so Sprüche wie gib dir doch einen Ruck, oder der klügere gibt nach…was habe ich mir schon den Mund fusselig geredet, sie will es einfach nicht .
    So, nun genießen wir alle hier mal unseren eigenen Muttertag :-)))))
    Ich hab noch Kuchen mitgebracht, Hefekuchen…. Also Zimtkuchen und Streuselkuchen 😉 sehr lecker kann ich sagen ( die Mädels auf Instagram haben gestern schon Kinnwasser gekriegt) 😉 gell Katrin :-)))
    Schön das ihr alle hier seid, bis später
    Herzliche Grüße von der Mosel
    Ute

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Kinnwasser! Ich lach mich kaputt. Das ist ein Wort für meine Sammlung! Und deine Gedanken zum Muttertag unterschreibe ich eins zu eins. Mutterliebe ist kein Naturgesetz, sondern ein Geschenk. Ich habe gelernt mich über die anderen großartigen Geschenke zu freuen, die das Leben täglich für mich bereit hält. Wir sind doch trotzdem Glückskinder, gell Ute? Herzlich! M.

    • Katrin
      13. Mai 2018

      Danke für deinen köstlichen Kuchen liebe Ute!!;-) Toll, dass ihr euc euren eigenen tollen Muttertag bastelt!!! Genießt ihn!
      Liebste Grüße zu dir!….. und irgendwann tauche ich auf an der Mosel….;-)
      Katrin

      • Ute S.
        13. Mai 2018

        Immer wieder gerne…
        Mach das, ich würde mich freuen wenn wir uns mal persönlich kennenlernen 🙂
        Herzliche Grüße
        Ute
        P.S.: Raumseelentreffen…. 😉 das wäre mal schön…

        • Kläre
          13. Mai 2018

          Liebe Ute ich bin auch für Raumseelentreffen,das wäre ein Spass…vielleicht sollten wir es ganz wirklich wollen

  • Barbara Simon
    13. Mai 2018

    Herzergreifend und rührend schreibst du, liebe Martina. Du hast mir schon viel von deine Eltern auf unsere Reisen und Zeit zusammen erzählt und ich muss es nochmals sagen: ich bewundere dich dafür, dass du bei so viel Negatives so unglaublich stark und positiv geworden bist!!! Dazu gehört einen besonderen Willen und Persönlichkeit, worauf du sehr sehr stolz sein kannst. Und ich beobachte, was für eine tolle Mutter du bist und wie der Tim das auch schätzt…. ihr habt ein besonderes Verhältnis, was dir sicher sehr viel Freude schenkt. 🙂 Schmunzeln musste ich, als ich das Engelchen Buch gesehen habe – bin auch damit aufgewachsen. Happy Sunday & HUGS! B.

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Du bist ja süß, Barbara. Danke für die lieben Worte. Ich bin jeden Tag dankbar für die vielen Begegnungen mit Menschen, so wie du, die ein Geschenk sind. Selbst die, die ich gar nicht persönlich, sondern nur hier im Blog kenne, sind Geschenke. Ich bin dankbar für die guten Freunde, viele begleiten mich schon unendlich lang, andere sind erst später zu einem Teil meines Lebens geworden. Ich will nicht verschweigen, dass nicht alle Begegnungen Geschenke sind, manche sind auch Prüfungen, aber aus allem entsteht Wärme. Selbst Reibung erzeugt Wärme, wie wir aus dem Physikunterricht wissen. :-)))) Und mein Sohn, da hast du recht, ist das allergrößte Geschenk. Happy Sunday! Herzlich! M. P.S. Ich habe heute ganz früh den Beitrag für morgen geschrieben. Es gibt darin ein Suchbild! Du wirst schmunzeln.

  • Bauke
    13. Mai 2018

    Guten Morgen,ist das ein Kinderfoto von Dir,Martina?
    Wie wundervoll,und ein kluger Text heute.Ja als Kind,vor allem,aber auch als Erwachsener möchte man doch eigentlich nur angenommen werden so wie man ist.Das scheint vielen Eltern sehr schwer zu fallen.Ich habe mich bemüht meine Vier nicht zu „verbiegen“ und ich denke,das ist mir weitestgehend gelungen.Trotzdem glaube ich ,daß jede Mutter ihre eigenen und wahrscheinlich ganz andere Fehler macht,trotz allem Bemühen.
    Das liegt einfach daran,daß niemand auch eine Mutter nicht in den anderenMenschen hinein sehen kann und nicht immer genau wissen kann,was der andere fühlt.
    Es gibt da ein feines Gedicht
    ganz leicht zu finden im www.
    Von Betty Paoli „Wähne nicht…“
    vllt kennt es ja jemand von euch Raumseelen,Sonst einfach mal lesen.
    Einen feinen Sonntag für alle und liebe Grüsse von Bauke.

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Ja, Bauke, das ist ein Kinderbild der Hauptfilialleiterin. Ziemlich skeptischer Blick, gell? Ganz richtig was du schreibst. Alle Mütter machen Fehler. Das macht uns ja so menschlich … die jedoch, die behaupten fehlerfrei zu sein, die sind es, die uns traurig machen. Dir auch einen feinen Sonntag! Herzlich! M.

    • Kläre
      13. Mai 2018

      Liebe Bauke für alles im Leben muss man Prüfungen machen ,,nur nicht um einen kleinen Menschen ins Leben zu begleiten….da fehlt so manchen sogenannten Müttern die Emphatie…Wenn ich diese Frauen sehe mit Handy und Zigaretten habe ich Probleme ruhig zu sein…,die haben es nicht verstanden lbG Kläre

      • Silke aus Flensburg
        13. Mai 2018

        Liebe Kläre,
        da geht mir auch die Hutschnur hoch…
        Schieben ihre Kinder im Kinderwagen, in der Sportkarre oder was auch immer…
        …die glucksen fröhlich vor sich hin und machen andere tolle Sachen und die Mütter sehen es gar nicht, weil sie nur auf ihr Handy starren… kreisch!!!

  • Silke - Miteinander-Bücher
    13. Mai 2018

    Liebe Mütter und liebe Nichtmütter hier, wie Recht du hast, Martina. Man muss nicht feiern. Das hast du sehr schön geschrieben und es ist wunderbar, dass es dir gelungen ist, deine eigene Mutter zu sein. Den Spruch „ein braves Kind“ kenne ich auch. Ich glaube, es ist Ausdruck einer Mütter-Generation. Bei allem Handern und Zagen, es ist aber auch nicht leicht, eine „gute Mutter“ zu sein.
    Geschenke gibt es bei uns schon seit Jahr(zehnt)en nicht mehr. Nicht für mine Mutter und nicht für mich. Aber es ist schön zu merken, dein Kind denkt an dich. Noch schöner ist es, wenn man spürt, es ist nicht nur an Muttertag so 🙂
    Sind euch am Wegesrand eigentlich auch schon die vielen eingesponnenen Büsche aufgefallen? Wir wollten wissen, wer so etwas macht. Den Büschen schadet es übrigens nicht: https://www.miteinander-buecher.de/entdecken/die-spinnen-die-raupen/
    Einen wunderschönen Sonntag euch allen
    Silke

  • Christina
    13. Mai 2018

    Liebe Martina
    Wie gut ich dich verstehe. Ich lass mal meine Geschichte Geschichte sein. Ich bin dankbar und eon wenig stolz dass ich die Geschichte der Grossmutter und Mutter nicht wiederholte und meinen Kindern und Enkeln damit wenigstens diese schmerzliche Erfahrung erspart blieb.
    Mein Muttertag war am Donnerstag, hat besser gepasst für uns als Familie. Es war sehr schön zusammen zu sein.
    Sich selbst Mutter zu sein und auch Vater kann so viel an Stärke und Mitgefühl und Lebenskraft bringen. Ich wünsche allen Menschen mit Mutter-Vaterklavieren diesen Weg.
    Wie wäre es mit einem Hönigzopfbrötli zum Milchkaffee und einem Blumenstrauss für jede Raumseele und einen grossen speziell schönen für dich Martina. Dein Tim hat eine wunderbare Mutter, Christina

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Oh danke für die Blumen, Christina. Und von den Honigzopfbrötli nehme ich supergern. Ich freu mich heute ganz besonders über euch Raumseelen!!! Und darüber, dass es offenbar vielen gelungen ist, die Mütter (und Väter)-Klaviere NICHT in die nächste Generation zu schleppen. Es erfordert Mut, sich einzugestehen, dass die eigene Kindheit Schatten hatte, denn die meisten hier sind ja mit einer Elterngeneration groß geworden in der „tarnen und täuschen“ zum Alltag gehörte. Stimmts? Herzliche Grüße in die Schweiz von Martina

      • Christina
        13. Mai 2018

        Ja und wie, ein Riesentheater und eine Show die oft zum Drama wurde oder zur Komödie
        ….etwas was ich meinen Söhnen und Enkeln mitgeben durfte war die Aussage “du kannst mir und allen anderen etwas vormachen, nur tue es auf keinen Fall mit dir selber“. Das hat funktioniert. Was du in dir selber hast und erkennst, strahlst du auch aus. Diese Erkenntnis kam aus der Leidenssituation und hat mich schon als kleine Stille gerettet.
        Dein Bild berührt sehr und sagt alles! Du warst schon damals wunderschön.

        • Martina Goernemann
          13. Mai 2018

          Was für ein kluger, kluger Satz, Christina. “du kannst mir und allen anderen etwas vormachen, nur tue es auf keinen Fall mit dir selber“. Danke dafür! Einen schönen Sonntag wünsche ich dir. Herzlich! M.

        • Silke aus Flensburg
          13. Mai 2018

          Christina!!!
          So schön!!! ♥♥♥♥♥♥

  • Claudia
    13. Mai 2018

    Guten Morgen liebe Martina, liebe Raumseelen. Es fällt mir schwer, zu dem Thema zu schreiben, weil es mich so aufwühlt. Ich bin mit dem Gedanken wach geworden „Bäh, Muttertag… Ich muss heute wieder hin.“ Dieses Jahr habe ich kein Geschenk gekauft. Mein Geschenk ist es, dass mein Mann, meine Tochter und ich zu ihr hinfahren. Das muss reichen und das hat zu reichen. Ich habe Jahrzehnte ihre Belange über meine gestellt, weil mir schon früh gesagt wurde, dass man sich ja so sehr auf mich verlassen kann. Es war ein jahrzehntelanger Tochterknast und erst so langsam trau ich mich aus der Zelle raus. In ihrer heutigen Demenz kommt das antrainierte auf Kommando heulen immer wieder zum Vorschein. Ich nehme es nicht mehr ernst. Früher hat es mich aus der Fassung gebracht und dazu, dass ich alles tat, damit das Jammern aufhört. Aber da gibt es noch eine lustige Begebenheit, die ich Euch nicht vorenthalten will: an einem Tag saß sie wieder in unserer Küche (sie wohnte mit bei uns im Haus) und meine Kinder (damals noch klein) plärrten herum. Es war ein Geheule und meine Mutter saß da und jammerte mir die Ohren voll. Ich wollte meine Jüngste wohl mit ihrem Schnuller beruhigen und war aber so in Gedanken, im Stress und wohl nicht ganz klar, denn ich „kam zu mir“, als ich versuchte, den Schnuller meiner Mutter in den Mund zu stecken und mich über den Widerstand wunderte. Ich könnte jetzt noch brüllen vor Lachen, wenn ich an ihren entsetzten Blick und überhaupt an die Situation denke.
    So…. Ich husche jetzt mal unter die Dusche. Gleich geht es erst mal eine Runde zum Training, damit wir gestärkt sind, für „das Grauen“. Ich versuche das beste draus zu machen und danke dafür, dass ich so wundervolle Töchter habe, die ich von Herzen liebe, ohne dass ich sie jemals hoffentlich in ihrer Freiheit einschränke und fessle.
    Euch allen wünsche ich einen schönen Muttertag und überhaupt einen schönen Tag! Hier regnet es stark, aber das macht nichts.
    Es ist ein Segen, dass es die Raumseelen gibt! Ich drück Euch alle! Liebste Grüße! Claudia

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Claudia, die Schnullergeschichte ist der Hammer. Und sie sagt so viel! Weinen und jammern, das hat auch meine ganze Kindheit begleitet. Mit 18 bin ich ausgezogen, habe knapp 700 Kilometer zwischen mein Elternhaus und mich gelegt. Das war eine gute Idee. Raus aus dem Tochterknast, Claudia! Weg mit dem Klavier! Lass es andere schleppen! Herzlich und heute mal eine Umarmung dazu! M.

      • Silke aus Flensburg
        13. Mai 2018

        Liebe Martina,
        auch ich bin mit 18 von zuhause ausgezogen, aber nicht wegen meiner Mutter, sonder wegen meines Stiefvaters (ich mag den Ausdruck nicht gerne, denn er war mein Vater, der andere nur mein Erzeuger) – solange ich „klein“ war, war alles gut, aber je älter ich wurde, desto schlimmer wurde unser Verhältnis zueinander…
        …und dann der erste RICHTIGE „Freund“ – auweiowei, was da bei uns zuhause los war…
        Erste Wohnung – Altbau, Kohleofen, 5Liter Boiler in der Küche, Toilette, geteilt mit den Nachbarn, eine Treppe tiefer…
        Aaaaaaber es hat unserem Verhältnis gut getan.
        Dann starb meine Mutter (1994 mit 56 Jahren) und er lernte später eine neue Frau kennen – gut so!!!
        Aber egal, was wir machten , es war nie gut genug…
        Die Kinder und Enkelkinder seiner „neuen“ Frau, waren immer besser als wir…
        Er konnte auch nie richtig zuhören, war in Gedanken immer schon bei der anderen Familie
        So richtig ausgesöhnt habe ich mich erst mit ihm, als er an Krebs erkrankte…
        …ein nicht enden wollendes Sterben…

        • Martina Goernemann
          13. Mai 2018

          So viel vermeidbarer, seelischer Schmerz, gell Silke? Aber ich denke, wir haben es richtig gemacht. Niemand sollte ein Leben lang um Liebe und Anerkennung betteln müssen. Stark sein, gerades Kreuz machen und die anderen reden lassen. Herzlich! M.

    • Silke aus Flensburg
      13. Mai 2018

      Halo Claudia,

      auch wenn es für Dich sicher die Hölle war…
      …aber das mit dem Schnuller ist zum Brüllen komisch…
      … ist so ähnlich wie ein „Freudscher Versprecher“ ;o))

  • Susanne aus Frankfurt
    13. Mai 2018

    Hallo Ihr Lieben,
    holt Ihr mich ins Boot und erklärt mir das mit dem Mütterklavier? Ein Verweis auf das entsprechende Sionntagsblatt reicht mir.
    Ich hatte das Glück einer sehr unbeschwerten Kindheit und habe heute noch eine gute Beziehung zu meiner Mutter, so dass ich bei den oben genannten Problemen nicht mitsprechen kann. Aber wie auch immer die eigene Kindheit ausfiel, sie hat uns alle geprägt und begleitet uns. Im Coaching stoße ich immer wieder auf solche Fälle und kann erst durch Rückbesinnung bei den Klienten verstehen und sie verstehen lassen, was eigentlich passiert (ist).Das Wichtigste ist ganz klar, aus Fehlern zu lernen und mit den eigenen Kindern anders umzugehen, wenn man früher gelitten hat. Genau das höre ich oben heraus.
    Euch allen wünsche ich einen Muttertag nach Euren Vorstellungen,
    Susanne

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Hahahaha, Susanne. Das mit dem Mutterklavier entstand so: Ich schrieb in einem Post einmal davon, dass wir lernen müssen die Klaviere, die andere uns hinstellen einfach mal stehen zu lassen. Darauf hin schrieb eine Raumseele -ich glaube Claudia aus Köln war es- davon, dass sie ein Mutterklavier habe, das sie sich ständig auf den Rücken schnallen und sich damit abschleppen würde … So entstand die Formulierung, die viele, viele Raumseelen sofort verstanden haben. Ich finde, es gibt kaum ein anderes Wort, das so wie dieses, eine ganze, große Geschichte erzählen kann. Herzlich! M.

  • JULIA | mammilade
    13. Mai 2018

    Hallo liebe Raumseelen,

    das Thema „Muttertag“ hat mich auch eine sehr lange Zeit „unschön“ begleitet… Seit ich selber Mama bin, bin ich eigentlich jedes Jahr unsicher, was ich über „meinen Tag“ denken soll. Auf der einen Seite mag ich einfach jede Art von „Feieranlass“ und Innehalten, da der Alltag einfach doch oft trubelig und schnell ist. Auf der anderen Seite bin ich froh, mich selber von Muttertagserwartungen frei gemacht zu haben und den Tag so verbringen zu können, wie es zu mir/ uns passt. Meine liebste Tradition zu Muttertag ist daher unser Ausflug in das Gartencenter, wo ich nach Herzenslust, aber mit Verstand 😉 Pflanzen für Draußen kaufe.
    Für das Sonntagsblatt habe ich euch meinen gestrigen Tag in 12 Bildern mitgebracht – inkl. dem kleinen Makeover, das ich meinen Sperrmüll-Straßenrandfund-Beistelltisch hab eeendlich zukommen lassen:
    https://mammilade.blogspot.de/2018/05/diy-makeover-wie-du-schnell-und-einfach-einem-alten-tisch-mit-farbe-und-moebelfolie-einen-marmor-look-in-zartem-rose-verleihst-12-einblicke-in-unseren-samstag-im-mai-2018.html

    Habt alle einen wundervollen Tag!
    Liebe Grüße – Julia

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Bei euch sind die Gartencenter am Sonntag geöffnet? Das wäre heute eine Gaudi nach meinem Geschmack. Aber im katholischen Bayern? Alles zu! Genieße den Tag! Herzlich! M.

  • Katharina
    13. Mai 2018

    Guten Morgen, Martina und Ihr anderen alle!
    dieses Buch besitze ich auch aus meiner Kindheit. Meine kleine Tochter bekam es vorgelesen, wenn sie auf dem Töpfchen saß. Das führte dazu, daß sie ihr Töpfchen ohne entsprechendes Bedürfnis herbeischleppte, nur um dieses Buch vorgelesen zu bekommen. Und so kluge Worte von Euch zum Muttertag, Die belastenden Erfahrungen mit dem Muttertagsstreß kenne ich auch. Schon früh schaffte ich diesen Tag für meine Tochter ab. Seit ich nur noch 50 Schritte von ihr entfernt wohne, gibt es trotzdem immer eine Kleinigkeit. Heute z. B. ein Fuchsienbäumchen, das mir gleich beim Umtopfen abbrach. Mein Schwiegersohn hatte auch jahrelang Muttertagsprobleme, hat sie eigentlich noch immer. Zu schade, wenn Zuwendung so vehement eingefordert wird.

    Wie viele von Euch habe auch ich vor langer Zeit beschlossen, mich sehr zu bemühen, nicht solch eine belastende Mutter zu sein. Ich denke, es ist mir weitgehend gelungen. Wir haben eine Vereinbarung: Ich nehme mir das Recht, auch ungefragt meinen Senf dazuzugeben – und Tochter und Schwiegersohn haben das Recht, sich nicht darum zu kümmern.

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich Euch, wie hier schon einmal von einer Raumseele erwähnt, das Buch von Margareta Magnusson ans Herz legen: Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen. Denise hat es vor einiger Zeit in ihrem Blog vorgestellt. Dort gibt es jede Menge Anstöße für Eltern, ihre Kinder nicht mit der Entsorgung des Elternkrempels zu belasten. Auch ich bin, wie die Autorin, zwischen 80 und 100. Da sammelt sich vieles an, das später Eure Zeit und Eure Nerven kostet. Vielleicht mal ein hintersinniges Geschenk an Eure Eltern. Außerdem wird nett geplaudert und wenn Ihr eingelegte Hagebutten oder Rote-Bete-Sherry noch nicht kennt …

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Ein kluger Buchtipp, Katharina. Danke dafür! Sonnige Grüße aus München! :-)))))

    • Silke aus Flensburg
      13. Mai 2018

      Hallo Katharina,

      ich habe das Buch bei Denise entdeckt (Beitrag 12. April) und liebe es sehr – habe morgen meinen hoffentlich!!! letzten Arzttermin und dann müsste ich damit durch sein…
      …fehlt nur noch das Umsetzen im echten Leben ;o))

  • Trine
    13. Mai 2018

    Liebe Martna, du hast mir echt aus der Seele gesprochen. Ich bin noch ganz gerührt. Vor allem erstaunt mich immer wieder, bei wievielen Frauen diese Vehaltensmuster auftreten-bei Müttern und Töchtern.
    Bei diesem Muttertagsgedöns habe ich es etwas leichter. Ich bin in der DDR aufgewachsen. Und da gab es den internationalen Frauentag am 8. März. Für Frauen und Mädchen. Den habe ich ganz bewußt beibehalten und rufe meine Mutter mit Glückwünschen an. Ich achte, dass sie alleinerziehend mit 2 Kindern studierte, arbeitete und später einen Betrieb leitete, für uns sorgte-und immer das Beste für uns wollte. Das sie das mit dem liebevollen Verstehen nicht hinkriegte, ist aus meiner heutigen Sicht nicht verwunderlich – sie hatte in der Familie auch kein Vorbild. Und unsere Ansicht über das Beste gehen immer noch auseinande.
    Kommt feiern wir uns und alle die uns lieb und wichtig sind, immer wenn es sich ergibt und nicht wenn ein bestimmter Kalender Vorschläge macht.
    Erheben wir die Kaffeetasse, Teetasse oder die Kuchengabel – auf uns!
    Eure Trine

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      Das ist ein ganz wunderbares Motto, liebe Trine. „Erheben wir die Kaffeetasse, Teetasse oder die Kuchengabel – AUF UNS!“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Herzlich! M.

  • Katrin
    13. Mai 2018

    Euch allen einen schönen Sonntag – Ob Muttertag oder nicht …. Martina und all die anderen haben schon so viele Gedanken hiergelassen …
    Ich bin ja so ein Glückskind, das bei dem Mutterklavierthema gar nicht mitreden kann …. solche Goldschatzeltern wie meine findet man vermutlich nur ganz ganz selten und deshalb sind sie wohl auch kostbarer als seltene Erden…
    Mein Mann wirft sich vor seinem Abflug heute Nacht nochmal mächtig ins Zeug und hat unseren outdoorofen angeheizt um Gemüse zu braten… 🙂
    …ich meld mich nochmal beim Nachmittagskaffee 😉
    Liebste Grüße an alle !!!
    Katrin

    • Martina Goernemann
      13. Mai 2018

      … gebratenes Gemüse? Da lacht mein Vegetarierherz! Wir halten dir einen Kaffee warm! :-)))))

      • Katrin
        13. Mai 2018

        Ach – schön liebe Martina! ….ist noch ein kleines Schlückchen Kaffee für mich übrig?? … Ich nehme ansonsten auch mit Wasser vorlieb 😉
        Ja Martina, das im Holzofen gebratene Gemüse und die Erdäpfel waren köstlich:-)
        Unser Pizzaofen eignet sich ja nicht nur für Pizza …. auch (bislang Pizza-)Brot wird darin gebacken 😉
        Für die nicht vegetarischen Mitbewohner gab es auch eine Pfanne voll Fleisch… des Öfteren machen wir auch Fisch im Holzofen 🙂

        Bei uns hält das Wetter immer noch aus und ich genieße noch Terrassenzeit, bis der Regen kommt 😉
        Seid lieb gegrüßt an diesem speziellen Sonntag
        Katrin

        • Martina Goernemann
          13. Mai 2018

          Na klar, hab doch versprochen, dass wir dir Kaffee warm halten. Klingt alles sehr, sehr lecker, was du schreibst … bis auf die Fleischpfanne :-)))))

  • Ursula
    13. Mai 2018

    Hallo zusammen sende euch liebe grüße von der Ostsee also meiner Reha und ich bin dankbar dass ich dem zwangmuttertag mit der ungesundn voellerei entkommen bin. Und noch mehr dankbar dass ich an einem so tollen Ort zur Reha durfte. Ihr seid alle toll danke dass eseuch gibt. LG Ursula

  • Bauke
    13. Mai 2018

    Liebe Kläre und Silke,
    Oh ja,Handy-Mütter finde ich auch ganz schrecklich.Die kleinen Menschen suche den Blick der Mutter/des Erwachsenen der aber nur auf sein Handy starrt.Einfach grauenhaft,da kann ich auch nur schwer den Mund halten.

    @Claudia
    Wie ist denn dein erstes Brot geworden?
    Hoffe dein Sonntag war doch noch ganz nett.

    Eine gute Nacht und einen guten Start morgen für alle!
    LG Bauke

  • Kerstinka
    13. Mai 2018

    Hallo guten Abend ihr Lieben Raumseelenmuttis und Raumseelennichtmuttis!
    Ich sende euch wieder mal einen lieben Gutenabendgruß und hoffe ihr hattet alle einen schönen Tag heute.Und die ,die nicht solches Glück haben mit ihrer Mama, wie ich wünsche ich ,daß sie den Tag trotzdem,vielleicht mit ihren Kindern,genießen konnten.
    Puh,bei uns war heute Full House,Nachbarn ,Tante, der ältere Sohn mit ganzer Familie war auf Durchreise bei uns,nachher kommt noch über Nacht der jüngere ältere Sohn …. morgens war ich beim Schwimmen mit unseren Zwillingen.
    In Polen ist ja erst am26. 5. Muttertag und Juhuu,da werde ich bei meiner Mama am Bodensee sein,mit unseren Jungs und meinem Mann.Überhaupt ist gerade sehr viel los bei uns…
    trotz allem Martina,heute morgen haben wir zum Frühstück ein Vanessa – Brot ,allerdings extra ohne Salbei,wegen der Kinder,genossen.Superlecker.Ich hab mir grad ganz in Ruhe nochmal eins mit Frischkäse und ein Glas Weißwein zur Entspannung gegönnt( mein Mann hat noch Auftritt) Ich hab „ Stille „ um mich:-)
    Lecker! Mein Romeo – Sauerteig begeistert mich!!!
    Ich habe so viel gelernt in deinem Buch!!Ich danke Dir!
    Übrigens hab ich Kirschkernsäckchen für ihn genäht,hatte aber noch keine Zeit,für die Box ,aber auch in einen großen Topf um das Glas mit Romeo gelegt ,Handtuch drum und Deckel drauf,halten sie kuschelig warm!
    Also,ihr Lieben,ach ja, und ich mache fast täglich14/8 .Das tut echt gut ,heute und ab und zu mach ich ne Ausnahme.Ich hab gelesen,14/8 ist für Frauen auch sehr gut geeignet wegen ihrer anderen Hormone der Männer gegenüber und Männer eher16/8…..natürlich wer16/8 schafft ,umso besser!

    Und der Heuschnupfen,mir gehts wie dir Martina,ich war schon als Kind sehr geplagt und wurde sensibilisier,aber seit ca. 5 Jahren hab ich’s wieder stark!

    Ursula,ja genieß die Ostsee,zur Zeit ist es hier wie im Süden,kaum Wind und tolles Wetter!!So schön……
    Also,gute Nacht ihr alle!!Viele Grüße von Kerstinka

    • Martina Goernemann
      14. Mai 2018

      Sauerteigbrot ist der Hammer, gell? Ich freu mich riesig, dass mein Buch dich dazu begeistern konnte … und jetzt hast du auch noch einen eigenen Romeo! Respekt! :-)))) Hab eine gute Woche! Herzlich! M.

  • Sabine Ankenbrank
    14. Mai 2018

    Liebe Martina,
    dein Kinderfoto ist entzückend! man kann Dich auch gut darauf erkennen.
    Liebe Grüße und hoffentlich bis bald mal wieder,
    Sabine

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