Streng genommen hat das Brot gar keinen Zipfel.
Es ist der Teig vom Brot, der Zipfel haben soll, aber mir gefällt die Bezeichnung für das Brot so gut.
Brot mit Zipfel … Zipfelbrot. Lasst uns einfach dabei bleiben.
Von nun an ist es unser Raumseele-Zipfelbrot. Einfach ein gutes Brot.
… und das mit dem „einfach“ meine ich wörtlich.
Holt die Mehltüten raus, Mädels, hier kommt das Rezept.
500 Gramm Dinkelvollkornmehl
500 Gramm Emmervollkornmehl
Ihr könnt aber auch mit anderem Vollkornmehl experimentieren
250 Gramm Sauerteigstarter
Ich bin hier mal „fremd gegangen“ und hab‘ nicht Vitus, sondern meinen Roggenstarter genommen.
1 gehäufter Teelöffel Brotgewürz nach Geschmack und 30 Gramm Salz
Hier kommt ein Raumseele-Spezial-Geheimtipp … statt Gewürz und Salz, 2 gehäufte Teelöffel Instantgemüsebrühe
20 Gramm frische Hefe, zerbröckelt
Anfängerbrot nimmt gern ein Bröckchen Schwimmflügelhefe … das wisst ihr ja aus meinem Buch :-))))))
3/4 bis 1 Liter gut warmes Wasser
Badewannentemperatur. Nicht zu lau, aber auch nicht heiß!
Das ist schon alles!
Beim Teig mischen geht es jetzt genau so einfach weiter.<
Alle trockenen Zutaten kommen zack! in die Schüssel von der Küchenmaschine oder, wenn ihr per Hand rühren wollt, in eine große Rührschüssel. Für die Handarbeiter wie Gertrud und Karen, habe ich noch einen grandiosen Bonus-Tipp.
Das lustige Gerät vorne im Bild ist ein „Dänischer Schneebesen“ …
Unter Bäckern „Danish Whisk“ genannt. Ihr werdet nie wieder einen schnöden Kochlöffel zum Teig rühren benutzen, wenn ihr Bekanntschaft mit einen Danish Whisk gemacht habt. Das Beste was es gibt, um ohne Anstrengung eine geschmeidige Verbindnung von Mehl und Wasser für einen perfekten Brotteig herzustellen.
Dieser ungewöhnliche Schneebesen ist keine teure Anschaffung, aber ganz sicher eine, die euer Brotback-Leben verändern wird. Es gibt ein Zweierpack zu einem sehr günstigen Preis HIER!
Und die etwas teurere aber dafür sehr robuste Version, wie ich sie habe, gibt es HIER!
Wenn alle Zutaten in der Schüssel sind, wird das warme Wasser nach und nach zugegeben und gerührt bis der Teig eine Konsistenz hat wie fester Kuchenteig.
Bitte nicht zu lange rühren, weil der Teig sonst zu weich wird. Wenn man mit den Fingern einen Zipfel vom Teig nach oben ziehen kann und der Zipfel bleibt aufrecht, dann ist der Teig richtig.
Den Teig in der Schüssel mit einem Tuch abdecken und zum Blubbern stehen lassen.
30-60 Minuten. Wenn er sichtbar aufgegangen ist, den Teig auf ein bemehltes Brett legen.
Zum Thema Teigbretter habe ich ja gestern schon ein paar Tipps dagelassen :-))))
Da der Teig vom Zipfel – Brot feucht und weich ist, kommt jetzt der Teigschaber auf dem Brett zum Einsatz.
Erinnert ihr euch, dass ich gestern vom Teigschaber geschwärmt habe?
Versucht mal, den Teig nicht massiv zu kneten, sondern mit Hilfe des Teigschabers und etwas aufgestreutem Mehl immer wieder zusammen zu schieben und zu „falten“. Das ist eine saubere Sache und ihr werdet sehen,
der Teig wird schnell fester und weniger klebrig.
Den Teig dann in zwei Teile für zwei Brote teilen, rund oder länglich wirken und mit der Naht nach unten in eine gefettete Kastenformen legen oder zwischen parken, falls ihr später mit der „Topf-Methode“ backen wollt.
Der Teig muss nämlich noch einmal wachsen.
Das tut er entweder direkt in den vorgesehenen Backformen oder in bemehlten Gärkörbchen oder in gefetteten Schüsseln als Zwischenparkplatz.
60 Minuten braucht er bis er schön aufgegangen ist. Manchmal länger, wenn ihm nicht warm genug ist.
Den Backofen vorheizen. 250 Grad.
Bei der Topf-Methode den Topf samt Deckel im Rohr erhitzen. Das Brot dann in den heißen Topf legen.
Deckel drauf (… mit Silikonhandschuhen!!!) und ab in den Ofen.
Das gleiche gilt für die Kastenformen. Die kommen auch in Backofen sobald die 250 Grad erreicht sind.
Nach 5 Minuten die Temperatur auf 190 Grad zurückdrehen. Und das Brot 50 Minuten backen.
Tipp: Zipfel – Brote in offenen Backformen freuen sich über Schwaden beim Backen. Im Buch habe ich viele Methoden zum Beschwaden beschrieben.
Am Schluss das gebackene Brot aus Topf oder Form rutschen lassen, umdrehen und ihm, wie einem neugeborenen Baby, sanft auf den Rücken klopfen.
Anders als beim Baby, bricht das Brot nicht in Geschrei aus, sondern klingt hohl. Das ist das Zeichen, dass es perfekt auf den Punkt gebacken ist. :-)))))
Auf einem Gitter auskühlen lassen und wer kann, der wartet zwei bis drei Studnen bevor das Brotmesser zum Einsatz kommt.
Ich brauch‘ zu diesem Zipfel – Brot nichts anderes als gute Butter!
Wenn bis morgen noch was da ist, bringe ich von dem Brot mit zum Sonntagsblatt. Gertrud, spendierst du irische Butter?
Katrin
19. Mai 2018Hmmmm! Kööööstlich 🙂 Ich hätte das jetzt bitte gerne zum Frühstück 😉
Schönes Wochenende an euch alle!
Liebe Grüße
Katrin
Martina Goernemann
19. Mai 2018Hier kommt ein Stück :-)))))
Katrin
19. Mai 2018Oooh Daaaanke liebe Martina!
Hat köstlich gemundet!!:-) – ist aber längst schon aufgeschmaust 😉 Hatte nur inzwischen schon einiges zu tun! Wider Erwarten der strahlendste Sonnenschein aller Zeiten hier (noch…) – muss natürlich ausgenützt werden 🙂 Möglicherweise schaff ich wirklich ein paar Fotos, wenn das Pfingstwochenende nun doch kein verregnetes ist!…
ich sag Bescheid 🙂
Schöööööönen Taaaaag 🙂
Martina Goernemann
19. Mai 2018:-)))))
Jeannette
19. Mai 2018Hallo Ihr LIeben und Martina,das Brot sieht zum anbeissen gut aus.Den richtigen Mut zum Sauerteig habe ich noch nicht,ich arbeite an meinen kleinen Schweinehund.Dein Buch gibt einen ja das richtige Werkzeug und das Zipfelbrot hört sich für einen Anfänger gut an.
Liebe Raumseelen,wer hat sich denn noch getraut?Ist Euer Starter was geworden?Wer füttert und freut sich jeden Tag?Dafür das ich selten schreibe,lese ich Euch aber fleissig und habe viele Fragen.
Ich wünsche Euch einen schönen Samstag und bin weiter gespannt.
Liebe Grüsse Jeannette
carey
19. Mai 2018Good morning meine Lieben
Danke Martina für das tolle Zipfelrezept. Das werde ich bestimmt ausprobieren, bin jetzt sehr neugierig auf mehr Sauerteigversuche. Lilly ist übermütig, als ich in die Küche kam um Kafffee zu machen, ist sie mir vor lauter Backfreude fast un den Hals gefallen,..okay sagte ich, ich weiss was du willst, du möchtest dich wieder in ein feines Brot verwandeln. Nun denn, da bleibt mir wohl keine Wahl…jetzt muss ich los. Habt einen guten Start ins Wochenende.
Liebe Grüsse gertrud
Karen Heyer
19. Mai 2018Hallo liebe Raumseelen,
hier gibt es heute Brote mit blauem Blut. Angerührt während der Royals Hochzeit 😉
Das Vollkornmischbrot von letzter Woche habe ich gleich noch einmal gemacht uns es eigenmächtig in ein Zwiebelbrot verwandelt. Mal schauen, ob das schmeckt. Gerade eben ist es problemlos aus dem Topf gerutscht und muss nun abkühlen. Die Silikonhandschuhe und der gusseiserne Topf haben ihre Feuerprobe bestanden!
Gleich kommt ein Ciabatta-Versuch in den Backofen, der muss aber noch 1 Stunde gehen, nachdem er schon mehrfach gedehnt und gefaltet wurde. Heute wird nicht gekocht, wir nehmen die frischen Brote und lassen sie uns schmecken.
Martina, das ist ja ein origineller Quirl! Ist klar, das ich so etwas brauche. Und das Zipfelbrot, da könnte ich gleich so reinbeissen.
Liebe Grüße aus der Backstube,
Karen
Martina Goernemann
19. Mai 2018Der dänische Quirl ist der Hammer, Karen. Ist ein echter Geheimtipp, weil hier fast unbekannt. Und dieser „danish whisk“ kann wirklich was. Du wirst nie wieder ohne backen! :-))))) Guten Appetit später! Herzlich! M.
Katrin
19. Mai 2018Liebe Martina!
Ganz kurze Meldung von mir….
Das Sauerteigbuch ist spitze 🙂
….genau diese Meldung (inkl Smiley) kam gerade bei mir an, gesendet von meiner Schwiegermutter….;-)
Liebe Grüße
Katrin
Martina Goernemann
19. Mai 2018Hahahahaha! Das freut mich sehr! Grüß die Schwiegermama von mir! :-))))))